Das Resultat

Die Brennenden Ohrwaschl – Bahnwärterhäusl Tapes 1986
10 perlen für die ewigkeit!
schrammel-noise-pop in deutsch und bayrisch, aufgenommen im studio bahnwärterhäusl in luhe-wildenau. produziert und aufgenommen von wolfgang zwack.
2019: 40 jahre brennende ohrwaschl!
die erste platte jetzt überall zum kaufen, streamen, anhören!
-> spotify, iTunes, amazon, deezer etc.

Schalltherapie – ocwe CD Sampler 2000
weiden leuchtet! der kulturverein ocwe hat diesen sampler fabriziert. ein überblick über die highlights der regionalen musikszene: schräg, wild, neu & zart.
der ohrwaschl-beitrag ist ‚bunte farben‘!
info: ocwe

Videos

auf YouTube gibt’s ‘ne menge an ohrwaschl-videos: brennende ohrwaschl

Texte

© dobler / schuster / winterholler

dass die stunden vergeh’n

bilder bleiben bestehen
ich vergehe vor ungewissheit
schlafe hier bei dir
trinke noch ein bier

adonis hat es gemerkt
er hat mich nicht mehr angesehen
und die bilder bleiben bestehen

jetzt wart’ ich nur noch
dass die stunden vergeh’n
dass die stunden vergeh’n

ich versprach dem teufel
meine hand
um dich zu berühren
um dich zu verführen

er löste mein versprechen ein
und ich schulde jetzt
niemand mehr einen gefallen
ausser dir

jetzt wart’ ich nur noch…

menschenaffen

glückliche menschen plagt der brechreiz
können keinen schritt mehr gehen
doch alles ist gut, alles ist gut
alles was sie sehen
alkohol und gute taten
an jedem neuen süssen morgen

nette menschen warten hier
ich verzeih’ dir, was du willst
doch alles ist gut, alles ist gut
wie du dich fühlst
aber jetzt nimmt alles seinen lauf
denn sand verglüht

aber hast du heute zeit?
dann gehen wir in den zoo
menschenaffen zählen
ich vermiss’ dich so
aber hast du heute zeit?
dann gehen wir in den zoo
menschenaffen zählen
du verwirrst mich so…

glückliche menschen lachen laut
gegen kopfweh hilft kein kraut
doch alles ist gut, alles ist gut
noch nichts versaut
baldrian und leise stimmen
telefone werd’ ich verbieten

nette menschen warten hier
ich verzeih’ dir, was du willst
doch alles ist gut, alles ist gut
wie du dich fühlst
aber jetzt nimmt alles seinen lauf
denn sand verglüht

aber hast du heute zeit?

bunte farben

mit solchen augen warst du gefährlich
und manchmal auch ein bisschen romantisch
ich wollte warten, hattest du zeit
für etwas, das du gar nicht kennst?
an solchen tagen darf man nichts mehr denken
sekunden speichern und sich betrinken
glaub nicht, dass es einfach wär’
aber jetzt, jetzt bist du hier…

und du malst mit bunten farben
blumen an autofenster
während wir gen westen fahren
sagst du: mir geht’s schon besser
mir geht’s schon besser
mir geht’s ganz gut

es war ein auftakt wie bestellt
kommt her und rasch die gläser gefüllt
ich wollte reden, hattest du zeit?
ein kleines lächeln und ich war bereit
aber der geschmack auf der zunge blieb
bei dir zu hause war’s nur ein spiel
du wolltest siegen und ich nicht verlier’n
aber jetzt, jetzt bist du hier…

flutsch flatsch

flusch flatsch, die irren kommen
die irren kommen herauf zu uns
sagt der pförtner am siegfriedsbrunnen
am siegfrieds-, siegfriedsbrunnen zu mir

die sonne steht tief, wir stehen im schatten
die bäume stehen nur so herum
du schaust durstig aus
ich zahl’ dir noch ein bier

so taub, so blind
ich kann kaum gehen

und mit der post dort an der quelle
schick’ ich meine worte den berg hinauf
doch dein haus ist zu weit weg von hier

die sonne steht tief, wir stehen im schatten
die bäume stehen nur so herum
du schaust durstig aus
ich zahl’ dir noch ein bier

im dunkeln

die augen werden matt
sie brennen lichterloh
ich renn’ die treppe rauf
war es denn nicht immer so?
mehr als tausend mal
gehen die türen auf
die tische sind noch da
aber niemand kommt heraus
deine träume wurden wahr
du hast es so gewollt
aber niemand bleibt jetzt stehen
niemand, der dir folgt
seit jahren warte ich
auf den tag, der niemals kommt

im dunkeln ist es leicht
ein heiliger zu sein

gib mir a antwort


gib mir a antwort
ich geb dir mei geld
des war das schönst auf der welt
denn ich wor ewig lang unterwegs
hob endlich gmerkt, wos mir fehlt

ich wollt einfach weg
wollt di nimmer sehng
hob gmoint, des war mir so recht
ich hob zvüll gsuffn
wann wor des bloss gwehn
hob gmerkt, mir gehts äitzad schlecht
oba bitte…

ich wollt wieder zruck
wollt bloss bei dir sein
hoffentlich pass ma nu zamm
ich hob mir des vorgstellt
hob dacht, wie des war
zefix, ich mou wieder hamm
oba bitte…

so äitz steh ich vor dir
und ich mou dir wos song
wos mi niad schloufn loud
ich michad gern wissen, willst de wieder vertrong?
dann bleibn mir zamm bis in doud!
oba bitte…

fleisch & wille

soll ich vor dein bett hinfliessen
und in dekaden wiederkehren
ein paar stunden gewartet zu haben
bis die silberlöffel oxidieren

und niemand, niemand muss mehr weinen
hier in deinem ozean
weltenbummler schauen perplex
auf sie kommt es jetzt nicht mehr an

jede ader in dir zu spüren
alles fliesst zu dir hin
bis ich nur noch fleisch und wille
in deinen armen bin

soll ich casanova lesen
oder soll ich nur dir gehören
feste feiern, so wie damals
und warten bis wir uns verschwören

ein paar betten werden quietschen
bis der tag zur neige geht
und die nachbarn lachen leise
weil man das sowieso versteht

steffi hat kopfweh

ich könnt’ den mond anstarren
und philosophieren
urlaubsbilder anschauen
oder gedichte rezitieren
fussballregeln lernen
und gedanken fabrizieren
telefonbücher zerreissen
und mein chinesisch ausprobieren

aber ich hab’ schon was besseres vor
und wähle ihre nummer
es hebt schnell wer ab und ich bin aufgeregt
aber es spricht nur ihre mutter
und die sagt:
“steffi hat kopfweh
darum passt es ihr nicht heut’
ruf doch nächste woche an
es hat mich sehr gefreut…”

was soll ich nun tun?
es ist wohl nichts gewesen
dann bleibe ich halt daheim
asterix lesen
computerspiele spielen
und das alles vergessen
abstrakte bilder malen
und knäckebrot essen

eine schüssel wasser

ein verrückter finger in ‘ner verrückten zeit
ich bin bei dir – zu jeder schandtat bereit
eine schüssel wasser unter land
komm jetzt her, ich bin gespannt

ich verbrenn’ mir das hirn mit katalogen
dabei will ich mich nur
mit dir austoben

eine schreibmaschine mit gefühl
lächelt mich an, weil ich dich will
eine uferstrasse zur himmelstür
ich geb dir geld, du kriegst nichts dafür

eine taschenlampe tief in dir drin
ich sitz’ auf dem baum, die flut gewinnt
ein barometer fällt herab
eine handvoll wärme, wo ich g’rad lag

wenn der böhmische bloust

wenn der böhmische waaht
sagst du, is alles z’spaat
und du doust, wos’d moust
wenn der böhmische bloust

(der “böhmische” ist ein kalter ostwind, der
ab und an über die oberpfalz bläst…)

bitte weitergeh’n

aufgeregt wie beim ersten mal
die hände feucht
verdammt noch mal
ein blick zurück
nichts zu seh’n
ich weiss nicht, soll ich weitergeh’n?

bitte weitergeh’n!

du blendest mich
die augen zu
oh mein gott, was kommt auf mich zu?
die sterne stehen am firmament
ich hoffe bloss, dass mich keiner kennt

bitte weitergeh’n!
bitte weitergeh’n!
bitte weitergeh’n…